Segeltörn rund um Trogir mit Landgang in den Nationalpark Krka
Törnbericht
Segelrevier: Mittelmeer, Kroatische Adria
Crew: Martin und Skipper Seewolf
18.06.2017 Ankunft auf der Loup de Mer
Komme am Nachmittag am Liegeplatz der Loup in Trogir an, wo mich Frank, der noch am Boot arbeitet, begrüßt. Habe deshalb reichlich Zeit, mir die schöne kleine Altstadt von Trogir anzuschauen und auch das Fort zu besteigen, von dem aus man die Stadt und die Bucht übersehen kann. Bei Frank geht es derweil stressig zu. Das Boot soll plötzlich den Liegeplatz wechseln. Mit Hilfe des Marineros legt der Seewolf das Boot wieder sicher am neuen Steg an. Da wir morgen früh gleich einkaufen wollen, geht es zeitig in die Koje.
19.06.2017 Von Trogir nach Milna
Die Bora, die am Sonntag noch heftig geweht hat, hat aufgehört. Am späten Vormittag legen wir ab in der Hoffnung auf Wind aus Westen, der sich gegen Mittag auch einstellt und einen schönen Segeltag beschert. Im Südosten von Vis ankern wir bei Milna. Nach dem Anlegen geht es für mich erstmal ins Wasser, während der Seewolf uns leckere Spaghetti Knoblauch kocht. Nach dem Abendessen genießen wir bei einem Glas Wein noch die Stimmung in der Bucht.
20.06.2017 Von Milna nach Vrulje
Heute geht es zeitig um 8:45 los zur Mündung der Krka. Wie von Frank vorhergesehen haben wir wieder günstigen Wind von Westen und können die meiste Strecke gemütlich durchsegeln. Am späten Nachmittag fahren wir in die Mündung der Krka ein. Nach mehreren Meilen umgeben von hohen Felsen weitet sich der Fluss auf zu einem breiten See. Hier ankern wir bei Vrulje. Zum Abendessen zaubert und Frank sein Saté-Huhn mit viel Knoblauch, eins der leckersten Bordrezepte überhaupt.
21.06.2017 Nationalpark Krka
Am Mittwochmorgen setzt Frank mich (nach einem ausgiebigen Bad im Brackwasser) an einem Anleger in der Bucht von Skradin ab, wo der Nationalpark Krka beginnt. Von dort aus gelange ich nach ca. 5 km Fußweg entlang des Flusses zu Skradinski buk, dem untersten Wasserfall der Krka. Hier stürzen auf fast 100 m Breite unglaubliche Wassermassen runter, begleitet von einer großen Gischtwolke.
Genieße dann erstmal ein ausgiebiges Bad in dem türkisblauen Topf unterhalb des Wasserfalls und sehe mir dann die alten Wassermühlen und einen Lehrpfad an, in dem die Flora und Fauna des Nationalparks erklärt werden. Am Nachmittag fahre ich mit einem Ausflugsboot flussaufwärts zum Wasserfall Roski slap. Auf dem Weg zum Wasserfall werden die Felsen beidseits des Flusses immer höher, und man fühlt sich nach Winnetou-Land versetzt. Vom Wasserfall bekommt man vom Boot aus nur einen kleinen Teil zu sehen. Dafür gibt es an der Anlegestelle einen Badeplatz, Grund für ein drittes Bad.
Von Skradinski slap geht es dann per Boot zurück nach Skradin. Nach einem schönen Ausflugstag holt mich der Seewolf wieder am Anleger ab. Frank hat den Tag über das Boot auf Vordermann gebracht und die gebrochene Gräting mit Epoxidharz wieder bombensicher verklebt. Wir ankern wenig entfernt in der Krka und dann gibt es (nach meinem vierten Bad) leckere Nudeln mit Lauchsoße und eine weitere Nacht in einer besonders stillen Bucht weitab vom Meer.
21.06.2017 Von Vrulje zur Insel Solta
Am Morgen genießen wir die lange abwechslungsreiche Ausfahrt aus der Krka. Vorbei an Sibenik geht es wieder hinaus auf See.Als wir weit genug draußen sind dreht der Wind von Osten auf SSW und wir können wieder segeln. Die Segel der Loup stehen so gut, dass wir sehr hoch am Wind segeln können und mit wenigen Wenden zügig vorankommen. Wir legen am westlichen Ende der Insel Solta an, für einen gemütlichen Abend im Cockpit mit Bratkartoffeln und Weißwein.
23.06.2017 Von Solta nach Stari Trogir
Am Freitag lässt uns der Wind schon am frühen Nachmittag im Stich. Wir segeln nach Nordwesten bis zur Bucht von Stavi Trogir und verbringen einen weiteren gemütlichen Abend in einer schönen Bucht.
23.06.2017 Von Stari Trogir nach Trogir
Auf der Fahrt nach Trogir bekommen wir noch einmal unerwartet Wind von Südosten und können für die erste Hälfte der Strecke noch einmal die Segel setzen und kreuzen. Es geht vorbei an der Insel Malta, einer kleinen Felsinsel mit Leuchtturm. Kurz vor Mittag legen wir in Trogir an. Nach einem gemeinsamen Abendessen in der Stadt ist dann diese schöne, entspannte Segelwoche mit dem Seewolf für mich auch schon wieder vorbei.