Unter Segeln von Venedig nach Kroatien
Törnbericht
Segelrevier: Italien, Kroatien, Adriatisches Meer
Von Venedig über Triest und Rovinji nach Pula besteht die LoupMädelsCrew aus: Astrid, Diana, Jana, Kerstin, Kira mit Skipper Frank dem Seewolf
Samstag, 16.07.2016 VENEDIG
Treffpunkt 0815 Flughafen Köln-Bonn. Diesmal steht ein Törn mit viel Kultur und Landgängen an.
Starten soll alles mit dem Feste des Rendentore in Venedig. Hier treffen sich ab dem frühen Nachmittag alle zum Feiern. Gefeiert wird die Erlösung Venedigs von der Pest durch den Rendentore (Erlöser). Eigens für den Bischof wird eine Brücke von der Hauptinsel zur Erlöserkirche (auf der Insel Guadeca) gebaut. Im Park feiern alle Familien mit selbst gekochten Leckereien und auf dem Canale Grande ankern dicht an dicht Segelyachten, Motorboote, Paddelboote, Venezianische Gondeln und was sonst noch so schwimmen kann.
Leider wird der Plan, mit der Mädelscrew Venedig zu rocken kurzerhand zunichte gemacht.
Voller Vorfreude auf das Fest müssen wir feststellen, dass unser Flieger wegen der Krise in Istanbul gecancelt wurde. Langes Warten, heftige Verhandlungen lassen uns dann aber am Abend ab Frankfurt fliegen. Um 2030 erreichen wir glücklich die SY Loup de Mer, die auf der Insel Certosa im Hafen liegt. Mit leckerem Essen und Rotwein lassen wir den Abend bei einem 45-minütigem Feuerwerk ausklingen.
Sonntag, 17.07.2016 Murano - Burano
Am Morgen geht es per Vaporetto (Wasserbus) nach Venedig (Hauptinsel), um den Proviant für den bevorstehenden Törn zu versorgen. Anschließend machen wir uns zum einen auf nach Burano, der Ursprungsinsel Venedigs und nach Murano, der Glasbläserinsel und zum Abschluss des Tages nach Venedig-Stadt.
Nach so viel Kultur freuen wir uns darauf Montagmorgen in See stechen zu dürfen. Ich weiß nicht, ob ich es schon erwähnte: es ist Urlaub ;-).
Montag, 18.07.2016 Venedig – U Sveti Jenej
Es ist Urlaub! Aufstehen: 0445, Leinen los: 0525, Frühstück: 0900.
Ruhig fädeln wir uns durch den Hafen von Certosa hinaus aufs Meer. Diesmal haben wir uns im Vorfeld schlau gemacht, an welcher Seite die letzte Fahrwassermarkierung, die oben rot und grün zeigt, passiert werden muss. Gefühlt würde man die Markierung an BB passieren wollen, was aber falsch wäre. Um nicht auf Land zu laufen, muss die Markierung an STB liegen gelassen werden.
Leider hat es kaum Wind, so dass der größte Teil der Strecke unter Motor zurückgelegt werden muss. Astrid nutzt die Zeit, um uns eine Sicherheitseinweisung zu geben.
Hierbei geht es um:
- Die Sicherheitsausrüstung an Bord
- Umsichtiges Verhalten an Bord
- Sicherheitsaussrüstung an Bord der Loup.
Wir legen unsere Westen an und Astrid erklärt die Funktionsweise. Die Westen auf der SY Loup de Mer sind halbautomatische Westen. Sie lösen erst aus, wenn der Auslösemechanismus aktiv betätigt wird. Sollte die Weste sich zu kräftig aufpusten, gibt es ein kleines Ventil, mit dem der Druck abgelassen wird. Eine Trillerpfeife hilft dem in Seenot geratenen, sich bemerkbar zu machen.
Es wird eine lustige Fahrt und in U Sveti Jenej gehen wir vor Anker. Die schwimmwilligen der Crew genießen das Wasser. Gemütlich lassen wir den Abend ausklingen.
Dienstag, 19.07.2016 U Sveti Jenej – Trieste
Es ist Urlaub! Aufstehen:0830. Frühstück:0900. Anker auf: 1010.
Astrid steuert uns geschickt an den Muschelaufzuchtstationen vorbei Richtung Trieste. Per Funk macht sie einen Liegeplatz für uns klar. Ich steuere das Schiff sicher in den Hafen. Nach Erledigung aller Formalitäten im Hafen, teilt sich die Crew in verschiede Grüppchen auf.
Astrid und Frank bleiben an Bord und klaren das Schiff auf. Der Rest der Crew begibt sich auf Sight-Seeing-Tour. Trieste ist eine Stadt mit imposanten Gebäuden unter österreichischem Einfluss. Diana und Kerstin machen sich per Bahn auf zu einer kleinen Bergtour, Jana zieht mich durch die Geschäfte ;-). Trieste ist ein sehr schöne Stadt und als Ausflugsziel empfehlenswert.
Am späten Nachmittag geht es auf zum Segelausrüster. Wir benötigen diverse Kleinteile, Bootshaken, Stander etc.. Leider bemerken wir zu spät, dass das Geschäft aus der Innenstadt an den Hafen verlegt wurde und irren erst einmal durch die Stadt. Inzwischen ist es so, dass drei Ausrüster recht nah beieinander liegen. Voll gepackt geht es wieder zur SY Loup de Mer.
Den Abend lassen wir bei Essen in der Innenstadt ausklingen.
Mittwoch, 20.07.2016 Trieste – Dalja
Es ist Urlaub! Aufstehen: 0800. Frühstück: 0900 Ablegen: 1045.
Eigentlich soll der Wind erst gegen Nachmittag kommen, doch wir haben Glück. Um 1200 können wir die Segel herausholen und bei wenig Wellen unsere 26 nm segeln. Die Anfänger an Bord haben nun die beste Gelegenheit, das Segeln zu erlernen. Selbst die Ausweichregeln sitzen schon ?. Alle haben viel Spaß.
In Dalja schwimmt Kerstin sogar bis zum nächsten Strand und wieder zurück. Wir genießen den Sonnenuntergang an Bord und fallen erschöpft in unsere Kojen.
Donnerstag, 21.07.2016 Dalja – Novograd - Porec
Es ist Urlaub! Aufstehen: 0700. Frühstück: 0800 Ablegen: 0910.
Kein Wind in Sicht! Heute stehen deshalb die Städte Novigrad und Porec` auf dem Programm. Novigrad ist ein sehr gemütliches Städtchen. Der Seewolf lässt uns am Leuchtturm des Hafens von Bord und wir schlendern durch die Gassen, in denen bunte Regenschirme hängen und besorgen Obst und Gemüse.
Im Hafen liegen die Fischerboote und schlummern vor sich hin. In Porec` geht es dann schon hektischer und touristischer zu. Schade, dass es in den Geschäften fast überall den gleichen Touristennepp gibt. Liebe Porec`ler, wir wäre es mal mit individuelleren Angeboten? Nach drei Stunden in der Stadt freuen wir uns wieder auf die SY Loup de Mer. Der Seewolf zaubert uns ein leckeres Abendessen zu dem es frisch abgefüllten Wein aus Novigrad gibt.
Freitag, 22.07.2016 Porec-Rovinj
Es ist Urlaub! Aufstehen: 0700. Frühstück: 0800 Ablegen: 0930.
Heute geht es Richtung Rovinj. Direkt nach dem Anker auf setzen wir die Segel, denn heute haben wir guten Segelwind. Wir wechseln uns am Ruder ab, und genau wenn Kerstin am Ruder ist tauchen zweimal Delphine auf. Wir sind entzückt, bis auf Kerstin, die sich auf ihren Kurs konzentrieren muss. Mittags machen wir dann eine lange Schwimmpause vor Figarola und Kerstin und Diana schwimmen einmal um die Insel herum. Gar nicht so ohne, denn neben Paddel, Tret-, und kleinen Segelbooten rasen auch diverse Motorboote an der Insel vorbei. Aber die beiden kommen heil vom Schwimmausflug zurück und wir motoren das letzte Stück bis Rovinj. Dort wollen wir uns zwischen Boje und Hafenmauer fest machen. Leider gelingt das Anlegemanöver nicht auf Anhieb. An verschiedenen Posten hätten wir besser aufpassen können und so muss die Loup einen ordentlichen Kratzer einstecken.
Rovinj ist ein sehr malerisches altes Hafenstädtchen. Hier macht das Bummeln wieder Spaß und es gibt viele hübsche Gassen zu entdecken. Die kleinen Läden sind mit viel Phantasie ausgeschmückt und präsentieren individuelle Angebote. Abends gehen wir zu Da Sergio, der besten Pizzeria der Stadt. Ausklang ist dann im Cockpit der Loup mit Rotwein.
Samstag, 23.07.2016 Rovinj-Pula
Es ist Urlaub! Aufstehen: 0730. Frühstück: 0830 Ablegen: 0955.
Heute funktioniert dann auch wieder alles. Wir legen ab und nach einer Weile unter Motor können wir die Segel hochziehen. Und so wird die Woche mit einem richtig schönen Segeltag gekrönt. Wir fahren Wenden und Diana möchte nochmal Delphine sehen und auch dieser Wunsch geht in Erfüllung. War nicht gerade sogar Kerstin wieder am Steuer? Und so machen wir um 1620 dann ohne Probleme in Pula in der ACI-Marina fest. Dann teilen wir uns auf und jeder geht seiner Lieblingsbeschäftigung nach. Der Seewolf und ich (Astrid) schrubben die Loup, Kira geht mit Jana durch die Stadt und auf Shoppingtour und Diana und Kerstin suchen die Kultur. Diana ist begeistern, dass José Carreras heute in der römischen Arena singt. Aber vor José (Diana findet sogar einen Platz zum Lauschen direkt außerhalb der Arena) treffen wir uns alle zum Abendessen in der Stadt. Und später beschließen wir den Abend mit Rotwein und trinken auf den Abschied von Kira, Jana und Diana, die morgen in aller Früh den Rückflug antreten.
Es war eine schöne Woche.