Mit dem Seewolf von Italien nach Griechenland
Törnbericht
Segelrevier: Elba, Sardinien, Sizilien, Lipariosche Inseln/Tyrrhenischen Meer, Ionische Inseln/Ionisches Meer
Von Elba, Olbia,Vulkano und über die ionischen Inseln nach Lefkada. Ein Törnbericht von Astrid.
Freitag, 23.09.2016
Als ich mit der Fähre von Piombino nach Elba rüberfahre, sehe ich vor dem Hafen von Elba schon ein beeindruckendes Segelschiff liegen. Die Club Med 2, ein 5 Master, 182m lang, und 20m breit. Dahinter ist noch ein riesiges Kreuzfahrtschiff. Da beide für den kleinen Hafen einfach zu groß sind, ankern sie davor. Und als die Fähre den Hafen passiert sehe ich in der Ferne schon die Loup de Mer. Ich freue mich auf einen tollen Törn mit dem Seewolf.
Auf Elba angekommen beglückwünsche ich erstmal die neuen SKSler, die heute ihre Prüfung abgelegt und alle bestanden haben. Wir machen uns miteinander bekannt, denn bis Olbia sind wir eine Crew. Abends werden die neu erworbenen Segel-Scheine im Ristorante bei schmackhaftem italienischen Essen gefeiert.
Samstag, 24.09.2016
Am nächsten Morgen fahren wir dann aus dem Hafen, halten uns links, beachten die Nordtonne und fahren schließlich westlich um Elba herum mit Kurs auf Sardinien. Der Wind passt, alsbald setzen wir die Segel und genießen den Tag. Abends lässt der Wind nach und in der Dunkelheit motoren wir erst ein gutes Stück und setzen später Segel. Wieder einmal bewundere ich die unzählige Anzahl an Sternen am Himmel. Daran kann man sich nie sattsehen. Keiner von uns kennt die Sternbilder besonders gut, so bleibt es bei großem Wagen, kleinen Wagen, Kassiopeia und Orion, die wir am Himmel ausmachen.
Einer der Segler ist seit diesem Jahr stolzer Besitzer eine eigenen Bavaria. Das Schiff liegt an der Ostsee und der SKS-Kurs soll die Crew fit machen und Sicherheit geben für zukünftige eigene Törns. Plaudernd und segelnd vergeht die Nacht und früh morgens erscheint ein breiter Streifen, erst rosa und später orange am Horizont. Wer die Sonne zuerst sieht hat gewonnen, aber dann hüpfen ein paar Delfine durchs Wasser und stehlen der Sonne die Schau. Als wir uns dem Horizont wieder zuwenden, ist die rosa Scheibe schon da und bald spendet sie auch schon Wärme so dass wir die Jacken wieder ausziehen können. Auch die Rettungswesten können wir jetzt ablegen, aber die sind bei Dunkelheit Pflicht.
Sonntag, 25.09.2016
Sardinien kommt immer näher. Wir nehmen Kurs Richtung Olbia. Und dann werfen wir Anker in der Cala Banana, einer hübschen Bucht ca 5 sm vor dem Hafen von Olbia mit Sandstrand, an dem sich auch die Sarden tummeln. Hier ist Frühstück- und Badestop und fröhlich wird im klaren Wasser geplätschert, das Salz dann wieder abgewaschen an der Heckdusche. Aber bevor danach alle an Deck eingedöst sind ruft der Seewolf zum Aufbruch. Wir wollen in den Hafen. Auf dem Weg zur Moys, der Marina di Olbia Yacht Service rufen wir an und reservieren einen Platz für die Nacht. Am Hafeneingang funke ich auf Kanal 09 den Hafenmeister an, und der schickt uns einen Marinero, der uns mit dem Schlauchboot zu unserem Liegeplatz bringt und uns auch schon die Mooring reicht, so dass wir sie nicht angeln müssen. Trotz ein bisschen Seitenwind ist es kein Problem für den Seewolf in die enge Lücke neben dem Schiff einer netten Engländerin einzuparken.
Die Crew schlendert zum Hafenbüro und sucht eine Möglichkeit zum Essen gehen. Der Hafen ist mehr auf feste Liegegäste als auf Touristen ausgelegt und es gibt nur ein Bistro vor Ort, zum Essen gehen weniger geeignet. Sonst gibt es wohl noch ein Steakhouse ca 15min fußläufig neben dem Einkaufszentrum. Die SKS-Crew beschließt aber an ihrem letzten Abend „Reste Essen“ und so bleiben wir an Bord. Mit dem Essen im Bauch, Bier, Wein und gemixten Getränken werde ich bald müde und krabbel in die Koje.
Montag, 26.09.2016
Während die SKS-Crew packt, gehe ich einkaufen und besorge das Wichtigste für die nächsten knapp zwei Wochen. Vor allem Obst, Gemüse, Brot, Käse und ein bisschen Speck. Gegen mittag fahre ich dann aus dem Hafen. Auf zur großen Fahrt. Unsere Fender haben wir wieder ordentlich in der Ankerkiste verpackt. Wir wollen ja nicht aussehen wie die vielen Charterschiffe auf Sonntagsfahrt. Bimini auf, alle Fender draußen und das Beiboot hinterherziehend. Eine Fähre der Grimaldi-Line begibt sich neben uns auf den Weg. Wohin die wohl fahren?
Das Wetter ist schön sonnig, und auf halber Höhe zum Tavolara setzen wir die Segel und fahren lange am Wind. Frank und ich teilen uns auf in 4-Stunden Wachen. Jetzt besteht mein Tag aus Schlafen Wachen Frühstücken, Schlafen Wachen Abendessen Schlafen Wachen. Aber bevor ich mich um 0000 schlafen lege, futter ich meistens noch die Reste vom leckeren Abendessen quasi als Mitternachtssnack.
Dienstag, 27.09.2016
Und so vergeht der Montag, die Nacht auf Dienstag, der Dienstag, die Nacht, nur der Mittwoch Morgen sieht anders aus.
Mittwoch, 28.08.2016
Denn der Himmel ist bedeckt, die Sonne zeigt zwei dicke Wolkenberge am Horizont Wir suchen die Lücke dazwischen, aber dann geht es plötzlich los. Das Wasser prasselt nur so auf die Loup. Gut für die Loup. Die heftige Dusche wäscht die letzten Salzreste vom Deck. Pech für mich. Ich habe zwar meine Gilljacke griffbereit, die ich auch schnell überziehe und die mich vor dem gröbsten schützt, aber meine Hose ist total durchgeweicht, und den Kurs zu halten ist auch nicht so einfach, denn der Regen bringt auch ordentlich Windboen mit. Aber so schnell wie er gekommen ist, ist der Spuk vorbei und die Sonne beginnt alles wieder zu trocknen.
Dann geht es wie gewohnt weiter schlafen wachen essen.. Und nur Wasser um uns herum bis zum Horizont. Als es schon dunkel ist, kommen die liparischen Inseln in Sicht. Ein aufregendes Gefühl, Land zu sehen. In der oberen Reihe sind die Inseln von links Alikudi, Filikudi, Salina, Panarea und Stromboli. Südlich von Salina schließen sich Lipari und Vulkano an. Letztere ist unser Ziel heute. Und dann in der Nacht, als wir Filikudi schon an Steuerbord sehen kommt plötzlich Wind auf. Jetzt machen wir richtig Fahrt und sausen auf unser Ziel zu.
An der Westküste von Lipari segeln wir bis kurz vor die Bucht Porto Poniente. Dann holen wir die Segel ein und motoren vorsichtig gegen 0200 Uhr in die Bucht. Gut dass der Seewolf erst vor wenigen Wochen hier war und alles genau kennt. Denn es schauen doch einige Felsen aus dem Wasser, denen man besser nicht zu nahe kommt. Wir zählen noch 22 Segler, die sich vor dem Ostwind an die Westbucht verzogen haben. Wir finden noch einen guten Ankerplatz, dann wird schnell das Schiff klar gemacht und jetzt ist das Ankerbier dran. Wir sind zufrieden mit dem ersten Teil unser langen Fahrt. 340 sm ca waren es von Olbia bis zu den liparischen Inseln. Dann sitzen wir noch eine ganze Weile an Deck und genießen den warmen Abend.
Donnerstag, 29.09.2016
Morgens kommt uns ein Motorboot nahe. Tedesca? Pesce fresce. Friiischen Fiiisch. Ich lehne dankend ab und das nächste Schiff wird gefragt. Dann holen wir Anker auf und es geht weiter.
Unterwegs nähert sich uns von hinten ein Schiff unter der Flagge von Malta, der munter mit dem Autopilot motort. Seine Genua steht dabei. Als er sieht, dass wir segeln macht er seinen Motor aus und segelt weiter. Er hat ein schnelles Schiff, eine X48 und obwohl er nur das Vorsegel draußen hat überholt er uns. Grinsend fragt er „Ist ok?“ Ja, ok. Was sollen wir auch anderes sagen. Er überholt vorschriftsmäßig in Luv, und klaut uns damit auch noch den Wind. Wir fallen zurück und hängen jetzt seitlich hinter seinem Heck fest. Schau mal ob du dahinter kommst, sagt Frank. Also luve ich etwas an und schiebe mich langsam ganz hinter ihn. Jetzt hab ich meinen Wind zurück, weiter vorsichtig anluven und wir kommen auf seine Luvseite. Ich schiebe mich Zentimeter um Zentimeter nach vorn, jetzt klau ich ihm den Wind und bald haben wie ihn abgehängt. Der Deutsche aus Malta sieht es gelassen und fällt bald ziemlich zurück. Dann warnt mich Frank. Fall nicht zu weit ab, da vorne kommt eine Untiefe. Das heißt es wird ziemlich flach, das gilt es zu umfahren. Ich luve an so dass ich gerade nicht im Wind stehe und noch Fahrt habe und manövriere so weit weg vom Ufer, wie es gerade geht, trotzdem zeigt der Tiefenmesser, dass es flacher wird. 10m dann 7, dann 5. Alles ist gut. 5m Wasser unter dem Kiel reicht gut aus. Aber dann trauen wir unseren Augen nicht. Etwa auf halben weg zum Ufer kommt unser Malteser angesaust, jetzt wieder unter Motor im Automodus, völlig schmerzfrei fährt er schnurgerade über die Untiefe. Hat er die Karte nicht gelesen? Auch er muss einen Kiel haben. Jeden Moment das schlimmste erwartend schauen wir gebannt zu ihm rüber. Aber unbeirrt fährt er weiter und es passiert nichts. Da hat er wohl Glück gehabt. Eine Gruppe Delfine hüpft durchs Wasser in der gleichen Richtung wie wir.
Unser Ziel heute ist Skylla, vor dem Felsen des gleichnamigen 6 Köpfigen Meeres-Ungeheuer, das zusammen mit Charybdis, dem Ungeheuer auf der anderen Seite der Einfahrt zur Straße von Messina den Seeleuten früher das Leben schwer gemacht hat. Ihre Strudel und Strömungen sind auch auf der Loup deutlich zu spüren als wir die Einfahrt überqueren. Dann werfen wir Anker.
Freitag, 30.09.2016
Wir starten heute schon sehr früh und 0645 hole ich den Anker auf. Es liegt ja wieder ein gutes Stück vor uns. Wir motoren durch die Straße von Messina und setzen dann Segel. Alles ist ruhig, ich bin am Steuer, segel so gemütlich vor mich hin und Frank legt sich schlafen. Aber plötzlich kommt ein Hubschrauber der Guardia di Financia direkt auf uns zugeflogen, bleibt genau neben der Loup in der Luft, kommt fast auf Meereshöhe runter und die Insassen beäugen mich. Hallo, was wollen die von uns? Der Hubschrauber macht einen riesen Lärm. Da kann auch Frank nicht mehr schlafen. Als er seinen blonden Wuschelkopf aus dem Niedergang steckt dreht der Hubschrauber gerade wieder ab und fliegt zurück. Das war irgendwie unheimlich. Frank meint, dass das sicher eine Kontrolle war. Wir sind jetzt registriert wegen der Flüchtlingsgeschichte. Da wir aber nichts und niemanden geschmuggelt haben segeln wir in Ruhe weiter.
Samstag, 01.10.2016
Der Wind läßt immer mehr nach. In meiner Wache von 0400 bis 0800 versuche ich einigermaßen Raumschots Kurs zu halten. Von unserem 90grad Kurs bin ich mittlerweile aber weit entfernt. Der Wind, soweit vorhanden, kommt genau aus Westen, also komplett von achtern. Ich gebe mein Bestes, bin aber nicht sicher, ob das ausreicht. Immer wieder muss ich anluven oder abfallen. Dann dreht der Wind sogar fast auf Nordwest. Doch dafür stehen die Segel falsch und flappen herum. Zwischendurch hole ich die Genua ein, und werfe den Motor an. Dann kommt wieder ein bisschen Wind, also Vorsegel wieder raus und weitereiern. Von unten tönt es hoch: Rückwärtsgang rein! Mist, hab ich vergessen. Das sich der Propeller nicht zusammengefaltet hat, hört Frank sogar, wenn er schläft. Ich glaube heute ist nicht mein Tag. Als Frank später dann den Kopf rausstreckt, frage ich ihn, ob ich nicht Butterfly fahren kann. Weil mir das die einzige Möglichkeit erscheint wieder auf unseren Ostkurs zu kommen. Das hättest du doch schon machen können, meint er. Ok stimmt. Also dann jetzt. Segel bleibt Steuerbord und die Genau kommt nach Backbord. Normalerweise bin ich begeistert mit Butterfly zu fahren. Ich finde die Loup sieht dann so majestätisch aus mit weit geblähten Segeln. Heute morgen sind wir aber gar nicht majestätisch. Die Segel killen und ich versuche krampfhaft anhand der Geräte die Nadel vom Verklickeranzeiger auf 180grad zu halten. Es funktioniert einfach nicht. Schaust du auch mal ins Segel? fragt Frank. Du musst in die Segel schauen, nicht nur auf die Geräte. Ja, tue ich doch, aber doch viel zu wenig. Ich muss zugeben, er hat recht, das geht wirklich ein bisschen besser. Zumindest kurz. Der Fahrtwind arbeitet nun auch gegen mich. Inzwischen killen Genua und Groß. Ich stoße heute an meine Grenzen. Ich krieg es einfach nicht hin. Ziemlich unglücklich, müde und ärgerlich über mich selber werfe ich am Ende den Motor an und wir holen die Segel runter.
Dann hat der Seewolf aber eine viel bessere Idee. Er holt den Spi heraus. Genau genommen ist das gar kein Spinnaker, sondern ein ParaSailor. Denn auf halber Höhe ist ein System aus Kammern eingebaut der aussieht wie der Schirm beim Gleitschirmfliegen. Durch die aufgespannten großen Flächen des dünnen ParaSailor-Stoffes wird von oben und unten die Luft in Mitte in das Kammersystem geleitet, das sich damit aufbläht, und die Form eines Flügels annimmt, welcher dann zusätzlich das Schiff nach vorne zieht. Mit Dem Spi geht es auch bei wenig Wind und meine Laune bessert sich zusehends. Spifahren macht Spaß! Auch bei wenig achterlichem Wind kommen wir jetzt wieder gut vorwärts.
Sonntag, 02.10.2016
Auch heute ist der Spi im Einsatz. Mal brauchen wir ihn und mal nicht, aber dafür müssen wir ihn nicht immer hoch und runterziehen. Wenn wir ihn nicht brauchen, zieht Frank einen Bergeschlauch (Hülle) von oben nach unten so dass der Spi dann aussieht wie eine schlaffe Wurst mit Pelle. Dann ist der Motor dran. Heute ist wieder ein sonniger und richtig schöner Sommer Tag. Ich bekomme Rührei zum Frühstück und dann sehen wir irgendwann Land, Griechenland, unser Ziel. Wir fahren auf Zakynthos zu, die Schildkröteninsel. Plötzlich riecht es heftig nach Diesel. Nein mit der Loup und dem Motor ist alles in Ordnung. Auf dem Wasser zeigen sich Schlieren, es muss eine Ölquelle im Wasser geben. Hoffentlich schadet das den Schildkröten nicht. Wir ankern in Keribeach, einem kleinen Bereich im Schildkrötenschutzgebiet, in dem Ankern noch erlaubt ist. Malerisch gelegen mit vereinzelten Häuschen im Hang, Kneipe und Restaurant vor Ort. Beim Ankerbier philosophieren wir, dass dies auch ein schöner Ort wäre, wo man seinen Lebensabend verbringen könnte. Auch gibt es Mooringbojen wo man - als dann Einheimischer - sein kleines Segelboot festmachen kann, dass ja dann auch nicht fehlen darf.
Montag, 03.10.2016
Heute fahren wir nach Zakynthos City, Frank lässt mich im Hafeneingang überhüpfen und dann ziehe ich los uns mit frischem Brot, Gemüse, Obst und Käse zu versorgen. Schnell noch Pita eingepackt und dann lass ich mich auch schon wieder einsammeln. In der Stadt sind einfach zu viele Menschen, zu viele Autos, alles ist zu laut. Wir ankern außerhalb vom Hafen und futtern erstmal unsere Pita. Es ist praktisch windstill, die Sonne brennt, Zeit für eine Siesta. Aber nach der Siesta wird der Seewolf plötzlich unruhig. Es kribbelt ihn, wir müssen jetzt schnell los, er spürt den Wind. Zunächst motoren wir raus, immer noch ist es windstill, die Sonne brennt, aber dann geht es wirklich los. Wir holen die Segel raus, und sausen dann am Wind durchs blaue Wasser. Das macht richtig Laune. Als der Wind spürbar weniger wird sind wir schon fast am Ziel. Skala im Südosten von Kefalonia. Als wir den Anker versenken, ist der Wind wieder so komplett verschwunden, als wäre er nie da gewesen. Gut dass wir vorhin auf die Windnase vom Seewolf gehört haben, so haben wir den Wind optimal genutzt. Der Abend vergeht gemütlich mit Ali et Olio, Video schauen und Rotwein trinken. Weil Frank sich so an mein mitternächtliches Futtern gewöhnt hat, hat er einen Berg von Nudeln gekocht, der mal locker für 4-5 Personen gereicht hätten. Aber unglaublich lecker!
Dienstag, 04.10.2016
Ein weiterer Sommertag, blauer Himmel, strahlende Sonne. Leider wenig Wind. Aber solange es geht nutzen wir auch heute die Segel. Jetzt ist wieder exaktes Fahren angesagt. Das Schiff muss in Fahrt bleiben, jede Bewegung zuviel mit dem Steuerrad bremst uns. Ich finde segeln bei viel Wind deutlich einfacher als bei wenig Wind aber es geht immer besser. Am Ende gibt es so wenig Wind, dass wir motoren müssen. Wir steuern auf Ithaka eine kleine Bucht an, die schon gut bevölkert ist, weil sie im Osten gelegen, etwa auf Höhe Vathi, einen guten Schutz vor dem angesagten Westwind bietet. Ein Motorboot unterhält mit lauter Musik die ganze Bucht. Manche Boote ankern, andere werfen Anker und spannen Schnüre vom Heck die sie dann an den Felsen festmachen. Im Gestrüpp auf den Klippen sehen wir trittsichere Ziegen, die mühelos in den steilen Felsen rumklettern.
Mittwoch, 05.10.2016
Heute lassen wir es ruhig angehen. Beobachten ein Ausflugsboot, dessen Insassen vom Sprungbrett, vom Rand oder über eine Rutschbahn zum Baden in Wasser hüpfen. Um 1120 geht bei uns der Anker auf. Noch in der Bucht setzen wir die Segel. Und dann legen wir 34 wunderschöne sm zurück. Bei 4Bft am Wind machen wir gute Fahrt. Ein Fischerboot hat heute wohl seinen schlechten Tag. Als wir fast auf gleicher Höhe sind ändert es plötzlich seinen Kurs und fährt uns direkt vor den Bug. Jetzt hilft nur eine schnelle Wende. So ein Blödmann. Aber da wir eh kreuzen müssen, bleibt das nicht die einzige Wende. Mit uns sind einige Schiffe in der gleichen Richtung unterwegs, die auch brav von einer zur anderen Seite kreuzen. Aber da wir dazwischen immer hoch am Wind fahren, haben wir bald alle überholt und fahren in unseren Ankerplatz bei Lifka.
Donnerstag, 06.10.2016
Nach schnellem Frühstück motoren wir dann früh das letzte Stück durch den Kanal in die Marina von Lefkada, buchen dort fürs Wochenende einen Liegeplatz und ich parke rückwärts ein. Da der Wind für heute sowieso nicht zum Segeln ausgereicht hätte, haben wir uns ein tolles Alternativprogramm überlegt. Wir mieten Quads und dann fahren wir über die ganze Insel von Meereshöhe bis zum höchsten Punkt 1183m hoch und dann wieder zurück. Nicht nur das Quad fahren ist ein Riesenspaß. Wir haben auch Atemberaubende Ausblicke.
Freitag 07.10.2016
Gut, dass wir heute sicher im Hafen liegen. Denn draußen herrscht Weltuntergangsstimmung. Blitz und Donner, es regnet heftig und der Himmel ist dunkel. Wir nutzen die Zeit, um im Schiffsinneren klar Schiff zu machen. Morgen kommt neue Crew und die soll es auch sauber und ordentlich haben. In den Regenpausen gehen wir mittags Pita essen und Abends lecker griechisch. In dem kleinen Restaurant Taverna 7 Islands kann man vor dem Essen in die Töpfe schauen und sieht genau, was auf den Teller kommt. Richtig griechisch, richtig lecker. Tzatziki griechischer Salat und Mythos kommen noch dazu. Morgen Abend fliege ich nach Hause und so genieße ich heute meinen letzten Abend nach einem klasse Törn, mit fast tausend Seemeilen, ganz viel segeln auf einem prima Schiff und einer tollen Zeit mit dem besten Skipper.
Danke Seewolf.
(Astrid)