Von Palermo in das Land, in dem die Zitronen nicht nur blühen
Törnbericht
Segelrevier: Sizilien, Liparische Inseln, Amalfi Küste
Sonntag, 21.4.2013 – Ab nach Palermo in den sonnigen Süden
Dass dieser Törn mit einigen landläufigen Meinungen aufräumen würde, wurde im Rückblick eigentlich schon im Anflug auf Palermo klar, als der Blick auf das unglaublich blaue Meer unter einem tiefblauen bellaitaliatypischen Himmel auf einmal in einer schwarzen Wolkenwand verschwand und der Pilot das aktuelle Wetter für Palermo durchgab, nämlich kühl, bedeckt und Regen. Hatte also doch etwas Gutes, dass ich der Einzige im Flieger mit einer ozeantauglichen Öljacke war – ich war korrekt gekleidet und die T-Shirt TrägerInnen froren sich schon im Bus zum Terminal den Ar...m ab. So wurde ich also 2 mal von meinen Mitfliegern angeschaut, in Deutschland aus Neugier, in Italien aus Neid ... Nachdem wenig später auch Kira gut gelandet war und beide Taschen ebenfalls den Weg nach Italien gefunden hatten, machten wir uns mit einem Stück Pizza gestärkt auf den Weg mit dem Zug nach Palermo Centrale, von wo aus wir ein Taxi zum Hafen nahmen. Vorbei an vielen uns nett zuwinkenden spalierstehenden Damen mit trotz der Kälte und der inzwischen eingetretenen Dunkelheit doch sehr kurzen Röckchen und schwarzen Lackstiefelchen brachte uns das Taxi in die menschenleere, spärlich beleuchtete und sehr vertrauenserweckende Hafengegend wo uns bereits in einer dunklen Seitenstraße ein Polizeiwagen und ein wild gestikulierender Mann vor einem mit Stacheldraht bewehrten Gittertor erwartete. Da es nicht mehr weiterging, nahmen wir unseren Mut zusammen, stiegen aus dem Taxi aus – und trafen so den Franzos (eigentlich heißt er Franz-Josef, aber das ist eine andere Geschichte...), der sich todesmutig und wild gestikulierend vor unser Taxi geworfen hatte, uns dann mit den notwendigen Schlüsseln bewehrt einige Gittertore auf- und nach uns wieder zuschloss und uns innerhalb weniger Minuten auf die gut geheizte Loup brachte, wo bereits Bier und Wein parat standen. Da Frank uns wetterbedingt eine kurze Nacht mit einem frühen Aufbruch ankündigte, krochen wir, nachdem wir noch unseren Mitsegler EO (eigentlich heißt er Emil-Otto, aber auch das ist eine andere Geschichte) begrüßt hatten, schnell in die Kojen. Zum Mitschreiben das Fazit des ersten Tages zur Korrektur der landläufigen Meinung: Sizilien ist durchaus eine fast irisch grüne Insel mit typisch deutschem Ostseeklima. Außerdem ist es kein Problem, auch nach 22 Uhr am Hafen von Palermo unbewaffnet aus einem Taxi auszusteigen. Und auch im Mittelmeer haben Segelboote eine Heizung nötig.
Montag, 22.4.2013 – Kurs Nordost von Palermo nach Vulcano
Wie gesagt, die Nacht war kurz, denn angesichts der angekündigten Alternative, uns einige Stunden später hart gegenan bei mehr als 20 kn Ostwind über 80 sm nach Vulcano zu kämpfen, haben wir uns entschieden, die vorherrschende Windstille so lange wie möglich auszunutzen. Also Wecken um 5 und Auslaufen um 6 bei erstem Büchsenlicht. Ein langer Tag lag vor uns – leider mangels Wind nur unter Motor und kräftiger Winddünung, und vorbei an Alicudi und Filicudi, die wie kleine Pyramiden steil aus dem Wasser lugten, erreichten wir ohne Regen nach 14 Stunden unser Ziel, die Vulkaninsel Vulcano, die bereits mit einer rauchenden Fahne über dem Berg seit einigen Stunden gut sichtbar war. Vor der Ankunft dann noch alle durch die Dusche – auf einem schwankenden Boot ein interessantes Unterfangen.... Das Ankermanöver saß perfekt und Frank kochte uns ein leckeres Abendessen. Der Sonnenuntergang war dann auch perfekt, es hatte aufgeklart und eine blutrote Scheibe versank im blauen Meer.
Dienstag, 23.4.2013 – Schwefeltherapie auf Vulcano
Nach dem Frühstück machten wir das Dingi startklar und ruderten an Land. Da die Inselbevölkerung -durchaus landestypisch- zwischen 12 und 4 Uhr in ein ausgiebiges Kollektivnickerchen fällt, beschlossen wir, direkt die 35 Min. Fußweg zum Kraterrand in Angriff zu nehmen, um rechtzeitig wieder im Städtchen zu sein, bevor die Bürgersteige hochgeklappt würden. Durch verschiedene mediterrane Vegetationszonen hindurch (Blumen – Sträucher – Macchia – Gras – Steine) waren immer wieder schöne Aussichten auf Vulcano und die Nachbarinseln zu bewundern und wir erreichten zügig den Kraterrand. Obwohl die Luft dort eher an die ungelüftete Jungenumkleide unserer Kinderbasketballmannschaft nach einem 2 stündigen Spiel gegen den Erzrivalen Oberpleis erinnerte, waren wir doch sehr beeindruckt von den Naturgewalten, die sich uns in einem gigantischen Kraterloch mit überall aufsteigenden Schwefeldämpfen präsentierten. Wieder im Ort angekommen, füllten wir unsere Vorräte auf und stärkten uns mit Pizza und einem schönen Cappuccino, den es trotz vieler anderer Annehmlichkeiten leider auf der Loup nicht gibt. Zurück auf der Loup war Ausruhen und Aufklaren angesagt, denn wir wollten um 20 Uhr zu unserer Nachtfahrt in Richtung Positano ablegen und würden die nächsten 21 Stunden kein Land mehr in Reichweite sehen. Der bereits in Palermo angesagte Ostwind trat dann auch pünktlich ein und wir konnten den Anker lichten. Mit 5 Bft Halbwind und Böen bis 7 Bft setzten wir Vollzeug, schnallten uns an (seemännisch korrekt würde es heißen, dass wir die Schwimmwesten anlegten und die Lifebelts einpickten) und rauschten auf der Backbordbacke mit über 8 Knoten nach Norden. Unser nächstes Highlight präsentierte sich uns gegen Mitternacht ganz ohne die leider oft anzutreffende Wolkenhaube: Westlich an Stromboli vorbeifahrend, wurden wir wiederum zu Augenzeugen der Naturgewalten und konnten die regelmäßig alle 15 Min. wiederkehrenden Vulkanausbrüche bewundern, bei denen der Stromboli eine orangenfarbene Magmafontäne hoch in den nächtlich schwarzen Himmel schießt.
Mittwoch, 24.4.2013 – Nachtfahrt nach Positano
Da Kira und ich die 4-8 Uhr Wache hatten, fanden wir beide rasch den Weg in die Kojen und merkten schnell, dass die Naturgewalten den Segler oft auch unter Deck begleiten. Der doch recht beachtliche Schwell in Verbindung mit dem starken Wind, das gekonnte Aussteuern der Wellen mit Franzos am Ruder und der Versuch seitens unseres Skippers, durch perfektes Trimming auch noch das Letzte an Geschwindigkeit aus der Loup herauszuholen, führte dazu, dass wir in Anbetracht der signifikanten Kippbewegungen in unserer kleinen Welt die lange gesuchten Schäfchen nicht in der Koje fanden und somit viele alternative Varianten der Kojennutzung ausprobieren konnten, wie z.B. die um 90 Grad quer gedrehte Schlafposition, das Liegen auf dem Bauch mit X-förmig ausgestreckten Extremitäten quer zur und alternativ auch in Fahrtrichtung, oder auch das selektive Positionieren von Gepäckstücken in den Achselhöhlen oder zwischen den Beinen. Die mangels Nachtruhe synchron erfolgende Auswertung der einzelnen Versuchsreihen führte zwar zu Erkenntnisgewinnen, aber letztendlich nicht zum Einschlafen, so dass wir unsere Wache etwas früher als geplant antreten konnten. Der Wind hatte nun doch etwas nachgelassen, der Vollmond zog eine silberne Bahn auf dem Meer und ganz allmählich dämmerte der neue Tag heran, in dessen Morgengrauen hinein die Loup Ihre einsame Bahn durch die See zog, für kurze Zeit begleitet von einem Delfin, der querab seine Sprünge durch das dunkle Wasser machte. Die Stimmung auf einer Nachtfahrt ist doch immer etwas Besonderes und man hat viel Zeit, am Ruder seinen Gedanken nachzuhängen. Gegen Mittag kam Land in Sicht und um 17 Uhr fiel der Anker vor Positano vor der hochaufragenden Felskulisse der malerischen Amalfiküste. Nach einem leckeren Abendessen (immer die gleichen Worte, aber Frank versteht es wirklich, aus wenig Zutaten etwas Leckeres zuzubereiten...) fielen wir in die Kojen.
Donnerstag, 25.4.2013 – Amalfi und das Land, in dem die Zitronen nicht nur blühen
Die Nacht vor Positano gab uns ausreichend Gelegenheit dazu, die zuvor erforschten Schlafpraktiken noch einmal eingehend zu analysieren. Irgendwie kam es nämlich zu der Situation, dass der Wind die Loup quer zu der immer noch beachtlichen Dünung drehte, was dann doch zu entsprechenden Rollbewegungen führte, die die ganze Nacht andauerten und teilweise so heftig waren, dass es mitten in der Nacht sogar eine Kaffeekanne quer durch den Salon schoss. Also nach der kurzen Nacht in Palermo und der Nachtfahrt damit schon die dritte Nacht fast ohne Schlaf, aber, um noch einmal auf die eingangs erwähnten landläufigen Meinungen z.B. über einen geregelten Tagesablauf zu kommen, der Seemensch muss ja nicht nachts schlafen, wenn es auch am Tag Möglichkeiten dazu gibt. Diese haben wir dann auch ausgiebig genutzt. Bereits um 7 Uhr ging der Anker auf und wir verholten uns in den benachbarten Hafen von Amalfi, um dort am Steg von Giuglio in etwas geschützterer Position fest zu machen. Nach Frühstück ging’s dann in die Koje (nach landläufiger Meinung vor dem Frühstück geschlafen zu haben, wäre ja langweilig...) und gegen Mittag machten wir uns auf ins Städtchen. Wenn man das Land, in dem Zitronen blühen, nur aus Erzählungen kennen sollte, wird es einem in Amalfi direkt klar, wie das live in der Praxis aussieht: Überall gibt es Marktstände mit Zitronenhaufen, teilweise sind die Zitronen so groß wie Kinderfußbälle und vor allem scheinen diese dazu zu dienen, sie in Anbetracht des Überangebotes in vielfältigster Form in Alkohol zu verwandeln. An jeder Ecke gibt es darum Limoncello zu kaufen, wir fanden einen Laden, in dem die Herstellung quasi live im nur durch eine Glasscheibe abgetrennten Nebenraum zelebriert wurde. Die Mannschaft dort war recht verkaufsorientiert aufgestellt und bot uns direkt an, die verschiedenen Varianten (Limoncello pur, mit Sahne, auf Melonen- oder Pistazienbasis) zu probieren, so dass uns die Entscheidung schwerfiel und wir der Einfachheit halber gleich mehrere Flaschen für die Lieben daheim und natürlich auch für den Direktverzehr an Bord der Loup erwarben. Abends dann kochte Frank uns einmal nichts leckeres, sondern wir verholten uns in eine von Giuglio empfohlene Pizzeria (scheint’s kennt hier jeder jeden, denn auch der Liegeplatz in Napoli wird von Giuglio aus Amalfi heraus vermittelt...). Nach der hervorragenden Pizza gab’s eine Runde Limoncello aufs Haus und nachdem Mario, der Chef der Pizzeria „di Maria“, herausbekam, dass wir auch den Hafen-Giuglio kennen, gleich noch eine Runde und eine kleine Flasche für den späteren Bordverzehr als Zugabe. Mit Blick auf die Lichter von Amalfi tranken wir noch etwas an Deck und verholten uns in die Koje.
Freitag, 26.4.2013 – Wenn die Sonne über Capri nicht im Meer versinkt
Auf nach Capri – wir hatten beschlossen, die knapp 200 EUR geteilt durch 4 für die Hafengebühren zu investieren, um den Reichen dieser Welt näher zu kommen (den Schönen brauchten wir nicht näher zu kommen, das waren wir ja selbst – zu den Ausnahmen komme ich gleich...). Die Überfahrt war problemlos, der Wind war bis auf die letzten 5 sm der Strecke wegen der Landnähe fast eingeschlafen und so konnten wir uns auch einem der erklärten Ziele des Törns widmen, nämlich die Funktionsweise der elektronischen Navi und des Radars für die im Herbst für uns alle außer EO anstehende SSS-Praxisprüfung an echten Objekten wie z.B. Schiffen oder Inselchen zu testen. Die Sirenen, die von einigen vorgelagerten Klippen seinerzeit Odysseus in der seemännischen Ausübung seiner Navigationsaufgaben hinderten, konnten uns also nichts anhaben, wir steuerten unbeirrt auf unser Ziel, Marina Grande auf Capri, zu. Die Abfertigung im Hafen war, wieder entgegen der landläufigen Meinung, für 200 EUR etwas erwarten zu dürfen, recht nüchtern.... Wir bekamen den letzten Platz in der letzten Ecke (da wäre ich nie mit einer Yacht reingekommen, aber Frank meisterte das souverän), keine Passerelle/Gangway und selbstverständlich auch kein Wasser oder Strom. Toiletten und Duschen an Land? Fehlanzeige, genauso gut hätten wir im Zollhafen in Hamburg anlegen können. Der Vorteil bestand alleine darin, dass man in 2 Minuten Fußweg im Zentrum von Marina Grande war, von wo wir dann auch gleich die Standseilbahn in Richtung Capri (Ort) bestiegen. Zusammen mit den Reichen und fast genauso Schönen drückten wir dann schnell 35 EUR für 5 Cappuccis und einen Eisbecher ab und machten uns auf den Weg zum Aussichtspunkt Canone Grande. Das war dann allerdings echt ein Highlight – ein wunderschöner Ausblick auf die Faraglioni/Klippen, das blaue Meer und die steil abfallenden Felshänge. Wieder entgegen der landläufigen Meinung, alles auf Capri sei kostenpflichtig, war der Ausblick UMSONST und auch der Weg dorthin war nicht mit den üblichen Touri-Fallen und synchron knipsenden asiatischen Mitmenschen gepflastert. Der Rückweg erfolgte über die Haupteinkaufsstraße, wo sich im Hinblick auf die örtliche Einzelhandelsstruktur die üblichen Verdächtigen der Creme-de-la-Creme Society aneinanderreihten. Auch ohne Spieglein an der Wand begegnete uns dort die Schönste im ganzen Land: ein ca. 19 Jahre altes Mädel im blutroten Schickimicki-Outfit hatte anscheinend beim Aufbrezeln beide Finger in die Steckdose gesteckt (so standen jedenfalls die Haare hoch) und tänzelte mit einem weißen Regenschirm wie einst Audrey Hepburn in Rom durch die Straßen. Krass... Wir haben direkt ein Foto für die Pinnwand im Affenhaus des Kölner Zoos gemacht. Und uns gleichzeitig einen Ast gelacht. Der Sonnenuntergang auf Capri gestaltete sich dann entgegen der landläufigen Meinung vom Fischer vor der roten Sonne recht nüchtern – es fing an zu regnen und wir machten, dass wir zurück an Bord kamen.
Samstag, 27.4.2013 – Im falschen Film?
Am Morgen der Blick durch die Fenster auf die Hafenmole von Helgoland, Moment mal, hatten wir das gebucht? AUFWACHEN! Aber es blieb dabei, dicke Tropfen fielen von einem bleigrauen Himmel in eine auch bleigraue See. Die Berge Capris lagen komplett in Wolken, mit einem Ausflug nach Anacapri und der Seilbahnfahrt auf den Gipfel wurde es also nix. Sichtweite über Wasser höchstens 5 sm, der Segler nennt das eingeschränkte Sichtverhältnisse. Nach kurzer Absprache war der Ersatzplan klar, lieber Capri abhaken, nach Neapel verholen und noch einmal vor dem Abendessen die Stadt etwas genauer anschauen. Entgegen der landläufigen Meinung, dass man sich im frühlingshaften Italien eher etwas lockerer kleiden kann, holten EO und ich also wieder alle Pullover heraus, zogen das komplette Ölzeug an und mit der tiefgezogenen Kapuze im Gesicht und einer frischen Brise von achtern verschluckte uns der Nebel des Golfs von Neapel. EO war klug und hatte seine Gummistiefel mit, uns anderen stand bald das Wasser im Schuh. Kira war optimistisch und hatte eine kurze Ölzeughose ausgewählt... Am Ende waren die Beine so rot wie die Jacke.... Nach einem überzeugenden Anlegemanöver einer gut eingespielten Crew in Neapel war der Koffeinpegel tief im roten Bereich und wir machten uns auf, diesen in der Stadt schnellstmöglich wieder auf „normal“ hochzufahren. Entgegen der landläufigen Meinung über die Zustände in einer süditalienischen Mezzogiorno-Metropole präsentierte sich Neapel zumindest im Zentrum als eine junge und vibrierende Stadt. In der weitläufigen Fußgängerzone mit der sehenswerten Galleria Umberto und dem Königspalast tummelten sich Menschen, Musikanten und fliegende Händler, definitiv sind in dieser Stadt die Italiener im Vergleich zu den Touristen in der Überzahl. In den Seitenstraßen präsentierte sich das pralle Leben: verbeulte Autos parkten vor den Häusern, Metzger hackten Fleisch, Friseure schnitten in kleinen Läden Haare und Bärte, Tante-Emma-Läden warteten auf Kunden, Hausfrauen in Schlappen und Schürzen diskutierten mit jedem über alles, der Blick in Erdgeschoss-Einzimmerwohnungen zeigte die dazugehörigen Männer beim Abendessen im Unterhemd. Über allem lag das Miepmiep der allgegenwärtigen Vespas, die im flotten Slalom, ständig hupend und oft mit mehreren Mitfahrern überladen sich ihren Weg über das bucklige Kopfsteinpflaster suchten. Welch ein Kontrast zu Capri – aber so ist das Italien meiner Vorstellungen! Zurück am Hafen konnten wir dann gleich gegenüber dem Hafenzugang noch einen kurzen Blick auf den Palestinenserpräsidenten Abbas und seine Kolonne aus fast 20 PS-starken und gepanzerten Autos werfen, der entgegen der landläufigen Meinung über Staatsbesuche in Hauptstädten nun in Neapel weilte und uns dank der weitläufigen Absperrungen, der zugeschweissten Briefkästen und der ständigen Präsenz der Carabinieri und der überall patroullierenden Bodyguards das Gefühl gab, dass es in ganz Italien keinen sichereren Hafen mehr gibt. Gemeinsam mit dem inzwischen eingetroffenen ersten Mitsegler des nächsten Törns war schnell eine Pizzeria gefunden, in der wir uns zurücklehnen und über den Törn reflektieren konnten.
Sonntag, 28.4.2013 – Arrivederci
Früh um 5 sollte ich das Taxi zum Flughafen bekommen, also wieder einmal zeitiges Aufstehen. Inzwischen macht das aber nichts mehr, wir sind gut im Trott. Ich kann ab jetzt nur für mich sprechen, aber der Flug nach Hause war flott und problemlos und als Schmankerl hatte der Pilot angekündigt, nach Absprache mit der Anflugkontrolle den Vesuv nur ca. 100m über der Höhe des Kraterrandes einmal komplett zu umrunden, bevor auf Reiseflughöhe gestiegen wird. Dies wurde dann wohl auch so genehmigt und wurde auf der Backbordseite des Fliegers mit dem anschließenden Abschiedsblick über Neapel zum Highlight des Tages.
So kehrten wir zurück von einem schönen Törn. Wir haben uns super verstanden und unterstützt, das Zusammenwirken beim Segeln klappte hervorragend und wir hatten viel Spaß. Kira, der Franzos und ich sind also jetzt schon optimal auf den SSS Prüfungstörn im Oktober eingenordet. Frank hat uns einige sehr schöne Ecken von Italien gezeigt, die man aus dieser Perspektive wohl eher nicht kennenlernt. Dafür allen, besonders unserem Skipper, vielen Dank und auf ein baldiges Wiedersehen