SKS Törn - zwei Wochen Manöverübungen
SKS Ausbildungstörn
Segelrevier: Tyrrhenisches Meer, Ionische Inseln
Von Kroatien gings ohne Probleme ueber Montenegro , an Albanien vorbei, nach Griechenland. In Corfu wurde die neue SKS Crew, bestehend aus Brigitte, Christiane, Reiner und Richard. Erwartungsvollstanden sie auf dem Airport und wurden durch den Skipper abgeholt. Das war sicherheitshalber notwendig geworden, da die Marina, welche sonst zum Crewwechsel aufgesucht wird, total ueberbelegt war. Also ankern und die neue Crew per Beiboot eingeschift. Gleich nach Ankunft wurde gleich noch zu Abend gegessen?in einer Taverna an Land, nicht besonders schoen, aber mit recht gutem Essen. Gut gesaettig gings dann wieder per Beiboot zur Loup de Mer.
Der erste Tag brachte uns anfangs erstmal Flaute. Also etwas laenger in der koje bleiben und dann gings erstmal gegen 1100 los. Leichte Winde brachten uns nach Antipaxos, einer kleinen Insel.
Dienstag wurden gleich frueh Segel gesetzt und anfangs noch gekreuzt. Dann kam ein steifer Wind auf und wir saussten Richtung Levkada. Dort musste einige Zeit vor der Bruecke gewaartet werden, denn diese oeffnet nur jede volle Stunde. Bei sportlichen Seiten wind wurde an der Stadtpier in Lefkada angelegt. Abends natuerlich bei den Daltons essen, einer recht kleinen Kneipe die aber ein unbeschreiblicher Magnet ist, grad was essen fur die Einheimischen betrifft. Was ja an sich immer schon ein gutes Zeichen ist!
Mittwoch. Da absolut kein Wind gemeldet war, holte sich die Crew nen Leihauto und machte die Insel mit einer Rundtour unsicher. Abends wieder Einkehr bei den Daltons.
Donnerstag. Nachdem Fruehstueck wurde das Boot klar zum Ablegen gemacht. Dann wurden stundenlang Hafenmanoever geuebt "An und Ableger ?immer und immer wieder?..." Dazu leichte Winde aus wechselnden Richtungen. Da sich Winde und Anlegestellen stets veraenderten, war jedesmal mit anderen Situationen zu rechnen! Ein idealer Tag um Hafenmanoever ausgiebig zu ueben?. Klasse? und abends?wie solls anders sein, wieder zu den Daltons.
Freitag. Nach dem Fruehstueck wurden nochmal Nahrungsmittel, Obst und Gemuese nachgebunkert, das Wasser aufgefuellt und dann gings an die Suedkueste von Lefkada, um uns eine gute Ausgangsposition zu schaffen fuer den langen Schlag nach Italien rueber.
Am spaeten Nachmittag frischte der Wind stark auf.. Um uns war auf einmal ein Gewimmel und Gewusel von Surfern, welche auf ihren Brettern nur so an uns vorbeirauschten. Sehr interessant und unterhaltsam war das Zuschauen! Nachts kamen kraeftige Fallboen die Berge runtergepurzelt und die Loup de Mer ruckelte kraeftig an ihrer Ankerkette. Nach einem ausgiebigen Fruehstueck gingen dann die Segel hoch und los gings; nach Italy!
Gleich nach Verlassen der Bucht kreuzte unseren Kurs ein kleiner Schwarm Flamingos und in unserer Bugwelle spielten ein paar muntere Delfine Schabernack. Ein vortrefflicher Start als Reisebeginn. Der Wind zeigte so bis 6 Bft an und die Loup rauschte nur so durchs Wasser. Als die Loup nur noch schwer auf ihrem Kurs zu halten war, wurde das Grosssegel erstmal ganz geborgen. Nun waren wir zwar nur noch mit 7 Knoten unterwegs gewesen aber das Schiff war viel leichter haendelbar. In Anbetracht der herannahenden Dunkelheit eine vernuenftige Sicherheitsmassnahme.
Der Wind nahm etwas ab in der Nacht und schon wurden Gross und Genua wieder voll aufgezogen. Durch die dunkle Nacht rauschte die Loup nur so dahin. In ihrem Kielwasser leuchteten Quallen und Algen auf, welche um ihre verdiente Nachruhe gebracht wurden und mit einem hellen Aufleuchten ihren Protest anzeigten.
Es war ein herrliches Segeln bis am Abend des zweiten Tages der Wind ganz arg abnahm. Also Maschine an und weiter motort. Die Strasse von Messina lag ganz ruhig da. Selten das dort das Wasser so still ist. Kaum ein Faehrschiff war unterwegs?als wir aber unmittelbar an einem Faehrhafen vorueberzogen, kamen uns gleich Stuecker 3 in die Quere. Souveraen meisterte Brigitte die Situation und nach vier fiel der Anker jenseits der Strasse von Messina, genauer gesagt vor der Ortschaft Scilla. Diese ist nachdem 7 armigen Ungeheuer benannt, welche laut Homer die Crew von Odysseus Schiff ganz arg dezimierte. Noch ein Ankerbier und einen Schluck Rotwein und so sínd wir mued aber auch zufrieden in die Koje gegangen
Am Morgen darauf wieder zeitig Anker auf und wir kringelten uns Richtung Vulcano. Dh. Wir uebten jede Menge Manoever, und kamen so Vulcano naeher. In der Westbucht, Porto di Ponente fiel dann der Anker auf schwarzen Vulkansand. Flugs machte sich die Crew landfein, das Beiboot wurde klargemacht und die Crew enterte begeistert das Festland. Der Skipper hat in seiner Grosszuegigkeit ganz vergessen, dass die Crew seit fast 5 Tagen kein festes Land mehr unter den Fuessen gespuert hatte?.Ausgiebig wurde der Landgang zelebriert und mit einem leckeren Essen in einem huebschen Restaurant beschlossen. Erst gegen 2300 war die Crew wieder komplett an Bord und lies den schoenen Abend noch bei ein paar kuehlen Getraenken ausklingen.
Die Auswirkungen des Abends klingen auch am naechsten Tag nach. Die Kringel und Manoever sind doch ein klein wenig eingerostet. Nichts desto trotz geht's nach Salinas rueber, mit 965m der hoechste Vulkankegel der Liparischen Inseln. In der Hoffnung in der Nacht den spuckenden Stromboli sehen zu koennen, machen wir bei leichten Schwell an der Nordseite der Insel per Anker fest. Bis kurz vorm dunkel werden sieht auch alles bestens aus. Mit Einbruch der Dunkelheit zieht aber dichter Dunst auf und so bleibt uns der Ausblick verwehrt. Vieleicht am naechsten Tag?
In den fruehen Morgenstunden, gebauer gesagt zur Morgendaemmerung reisst der dichte Dunstschleier auf und man sieht es spucken. Den Vulkan-nicht die Crew?Nach Anker auf gibt's ausgiebig stundenlang Manoever. Gut zu sehen, wie bei einem nach dem anderen der "Groschen" faellt und auf einmal scheinen die Manoever klar und gar nicht mehr schwer. Da alles wirklich recht hervorragend klappt, ist diesmal recht frueh Feierabend und alles freut sich auf den spuckenden Stromboli. Wir haben uns auf der Nordostseite der Inssel Lipari verankert und warten auf das Naturschauspiel. Diesmal kommt kein Dunst auf, dafuer kraeftige Gewitter, die den Blick wieder verweigern. Naja?also in die Koje und fest geschlafen. Durch ein heftiges Gewitter in der Nacht wird die Ruhe kurzzeitig gestoert. Zehn Meter Ankerkette werden mehr herausgeslassen und schon liegt die Loup trotz der heftigen Boeen wieder recht ruhig da. Nur die etwas aufgewuehlte See stoerte den ruhigen Schlaf etwas. Beim Ersten Wach-werden sah man eine grosse Gewitterwolke auf den Ankerplatz zuziehen. Also mal schnell Anker auf und los gings. Die bevorstehende Wackelei bzw den zu erwartenden Regen wollten wir auf See abwettern, Gefruehstueckt wurde unterwegs. Allein wir wurden vom Regen verschont, leider hielt sich auch der Wind zurueck und so mussten wir ein grosses Stueck auf den Weg zum italienischen Festland, genauer gesagt nach Tropea, per Maschine zuruecklegen. Zwischendrin gabs auch wieder die Uebungsmanoever und so kreiselten wir uns an Tropea heran. Dort gab es keine Problem und ausreichend Liegeplaetze. Richard brachte uns sicher an die Pier mit einem gekonnten und sicher gefahrenen Anleger. Alle genossen die erste Landdusche seit zuhause und liessen sich ausgiebig durchs Wasser berieseln. Nachher kurz Landgang fertig und die 80 Stufen in die Altstadt waren schnell zurueckgelegt. Dort erwartete uns ein bunter Mischmasch von Touri-Stadt und prallen italienischen Leben. Etwa abseits dieses Gewusels fanden wir in einem abgelegenen Hinterhof ein sehr ruhiges Restaurant mit sehr gutem Essen und einen tollen Weisswein. Nach Stunden gingen wir satt und zufrieden da raus,-allerdings auch etwas zu traege um noch wesentliche Sachen zu unternehmen. Also nochmal quer durch die Stadt gebummelt, ein leckeres Eis geschleckt und schon gings die 80 Stufen herunter wieder zurueck zur Marina.
Samstags hiess es wieder Leinen los und das letzte kleine Stueck nach Vibo Valentia wurde in Angriff genommen. Wieder wurde ausgiebig gekringelt, was das Zeug haelt, bei steigender Sonne und heissen Temperaturen gings nach Vibo. Da wir erwartet wurden waren viele helfende Haende zur Stelle und Christiane legt trotz Seiten wind sicher an. Der Service in der Marina war bestens. Alles sehr nette Leute und aeusserst hilfsbereit. Alles sind sich einig. Zwei tolle Wochen, viel gelernt und noch mehr gesehen und erlebt!!!